Abwechslungsreiches Futter für Hunde

Viele von uns sind der Annahme, wer seinen Hund wirklich liebt, der beschert ihm auch eine möglichst große Vielfalt an Futtervariationen. Der Gedanke kommt wohl daher, dass wir Menschen denken, dass wir selber ja auch nicht jeden Tag dasselbe essen.
Doch selbst nach der Domestizierung des Hundes hat sich in Bezug auf seinen Verdauungstrakt im Vergleich zum Wolf nicht so viel geändert.
Und somit bescheren wir unseren Hunden, in der Überzeugung eine mannigfaltig gourmethafte Ernährung mit den verschiedensten Futtersorten zu füttern, leider meist nicht unbedingt etwas Gutes.
Verdauungssystem beim Hund
Das Verdauungssystem ist nicht darauf ausgelegt, sich immer wieder neu auf die ständig wechselnden Zusammensetzungen einzustellen. Viele Hunde reagieren daher oft mit Symptomen wie Blähungen, breiigem Kot, Verstopfungen oder sogar Durchfällen.
Diese Form der Vielfältigkeit verschiedener Zusammensetzungen führt oft sogar dazu, dass wir unseren Hunden sogenannte Unverträglichkeiten im Laufe der Jahre unbewusst angefüttert haben.
Zudem sind heutzutage viele Futter mit Zutaten zubereitet, die sich zwar toll anhören, aber gar nicht erforscht sind. Niemand weiß also, ob sie für den Hund überhaupt einen Vorteil bringen oder eventuell sogar schaden. Dazu zählen auch viele der sogenannten Superfoods.
Wechsel zwischen Nass -und Trockenfutter
Auch zwischen den jeweiligen Futterarten sollten Sie nicht ständig wechseln.
Speziell bei Trocken -und Nassfutter sind die Zusammensetzungen so verschieden, dass bei ständigem Wechsel, vor allem bei sensiblen Hunden, Verdauungsprobleme häufig vorkommen.
Generell sollten Sie vermeiden zwischen den unterschiedlichen Marken ständig zu wechseln. Egal ob es sich um Trocken -oder Nassfutter handelt. Da hier die Zusammensetzungen so stark variieren, sind Verdauungsstörungen sehr wahrscheinlich.
Wichtig bei der Fütterung ist vor allem, dass Ihr Hund hochwertige Proteine zu sich nimmt und das Futter immer als ein Alleinfuttermittel deklariert sein sollte.
Welche Proteinquellen man füttern sollte und warum
Die allgemeine Faustregel lautet, nicht mehr als 3 verschiedene Proteinquellen im Leben eines Hundes zu füttern. Sofern er keine Unverträglichkeit hat, sollten das die gängigen Proteinquellen wie z.B. Rind, Lamm und Huhn sein.
Auch Sorten mit Lachs werden gut und gerne vertragen. Trockenfutter mit Lachs gibt es sowohl als Multi -als auch Monoproteinquelle.
Sorten mit Ente, Schwein und Pferd sollte man sich vor allem für den Fall aufbewahren, dass der Hund im Laufe seines Lebens tatsächlich eine Unverträglichkeit entwickelt.
Diese Proteinquellen sind sehr selten in der Trockenfutterherstellung in Multiproteinfuttersorten zu finden. Sie dienen vor allem, egal ob beim Barfen, in Nass -oder Trockenfutter, zum Zwecke einer sog. Ausschlussdiät zum Feststellen einer Futterunverträglichkeit oder Allergie.
Exotische Fleischsorten
In den letzten Jahren sind zudem auch immer mehr exotische Proteinquellen wie Kamel, Känguru, Strauß und sogar Zebra in Futtermitteln zu finden. Ob das nötig ist, um seinen Hund artgerecht, gesund und ausgewogen zu ernähren, ist sehr fraglich.
Sofern Ihr Hund keine Unverträglichkeiten aufweist, sollten Sie davon absehen, auf diese exotischen Sorten zurückzugreifen, da diese Proteinquellen in Europa nicht der natürlichen Ernährung entsprechen.
Selbst bei Unverträglichkeiten raten wir dazu, erst einmal auf die hierzulande gängigen Sorten (wie oben erwähnt) Ente, Schwein und Pferd als Monoproteinquelle als Ausschlussdiät zu setzen.
Weniger ist mehr
Anders als das Sprichwort: “Liebe geht durch den Magen“ verspricht, sollten wir die Liebe zu unseren Hunden über tatsächliche Aufmerksamkeit zeigen, und nicht dazu greifen, ihnen von allem möglichst viel und verschiedenartig zu füttern.
Auch hier bewahrheitet sich wie so oft, weniger ist mehr, sowohl von der Menge als auch von der Vielseitigkeit der einzelnen Futterbestandteile.
Kauartikel für Hunde
Übrigens gilt das oben Erklärte auch für das Füttern von Kauartikeln. Dem Körper ist es egal, durch welche Nahrung er mit dem Protein bekannt gemacht wird: ob durch ein Trockenfutter oder einen Kauartikel.
Haben Sie jeden exotischen Snack schon verfüttert, haben Sie keine „Reserve-Proteinquelle“ mehr übrig, auf die Sie zurückgreifen können, wenn Sie müssen!
Zusammenfassung
- Das Verdauungssystem des Hundes ist nicht darauf ausgelegt, sich immer wieder neu auf die verschiedenen, exotischsten Zusammensetzungen einzustellen
- Symptome wie Blähungen, Verstopfungen, breiiger Kot bis hin zu Durchfällen sind oft auf eine unstete Ernährung zurückzuführen
- Die Vielfalt an ständig variierten Zusammensetzungen kann sogar dazu führen, dass wir unseren Hunden Futterunverträglichkeiten im Laufe der Jahre anfüttern
- Bei ständigem Wechsel von Trocken -und Nassfutter sind vor allem bei sensiblen Hunden Verdauungsprobleme vorprogrammiert
- Beim Wechsel zwischen unterschiedlichen Herstellern achten Sie darauf: nur vom Guten zum Besseren wechseln!
- Ein Hund kommt gut durch das Hundeleben mit den 3 „heimischen“ Proteinquellen: Rind, Lamm & Huhn. Fisch ist auch gesund.
- Als empfehlenswerte Proteinquellen bei Unverträglichkeiten gelten z.B. Ente, Pferd und Schwein
- Auf Exoten wie Kamel, Känguru und Strauß etc. sollte man verzichten