Alte Hunde Teil 1 – Wie verändert sich die Verdauung

Wenn Hunde altern, stellen wir meist als erstes das veränderte Erscheinungsbild unseres geliebten Vierbeiners fest. Obwohl das nur einen kleinen Teil des Alterns darstellt. So ist das Ergrauen im Gesicht nur ein Anzeichen.
Auch ein verändertes Gangbild ist oft durch Verschleißerscheinungen und das Versteifen der Gelenke recht schnell zu erkennen, doch die meisten Veränderungen finden im Körper statt und entziehen sich unserer direkten Wahrnehmung, wie z.B. die veränderte Verdauung.
Das Altern bei Hunden ist genauso wie bei uns Menschen ein schleichender Prozess, dessen Entwicklung und Fortschreiten immer individuell verläuft.
Ab wann ein Hund als Senior gilt ist von verschiedenen Faktoren, wie Größe und Rasse abhängig und kann pauschal nicht bestimmt werden. So ist allgemein bekannt, dass große und schwere Rassen, wie z.B. „Deutsche Doggen“ eine nicht so hohe Lebenserwartung haben wie ihre kleineren Artgenossen.
Wissenschaftlich erwiesen ist auch, dass übergewichtige Hunde eine verkürzte Lebenserwartung haben und Übergewicht die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt. Der Körper muss mehr Gewicht tragen, was sehr wahrscheinlich zu schmerzenden arthrotischen Gelenken und anderen Überlastungserscheinungen führt.
Mit Sicherheit kann man sagen, dass wir im Laufe des Lebens Einfluss darauf nehmen können, bestimmte Abläufe positiv zu beeinflussen.
Dazu gehört unter anderem eine gesunde & natürliche Ernährung, sowie aktiv am Leben teilzunehmen, den Geist fit zu halten und Spaß an der Bewegung zu haben.
Ernährung von alten Hunden: Die Verdauung
Nicht ohne Grund gibt es für Senioren speziell entwickelte Futtersorten.
Das ist keine Marketingstrategie der Hersteller, sondern wirklich sinnvoll.
Im Alter vermindert sich der Bewegungsdrang, und der Spaziergang wird meist etwas gemütlicher, als in den „Sturm & Drang“ Jahren. Da jetzt aber auch der Stoffwechsel bereits seine Aktivität verlangsamt, kann man sehr gut nachvollziehen, dass gleichermaßen der Verbrauch von Kalorien sinkt. Das bedeutet konkret, dass der Energiebedarf reduziert ist.
Bleibt man in dieser Phase bei der gewohnten Futtersorte, kann der Organismus die Energie, die ihm zugeführt wird, nicht vollständig verbrauchen.
Das Resultat: Die überschüssige Energie wird in Form von Fettdepots abgespeichert.
Was man jetzt aber auf keinen Fall tun sollte, ist das gleiche Futter weiterfüttern und nur die Rationen verringern. Es gilt hier keineswegs das Motto: „Friss die Hälfte“.
Das würde nämlich bedeuten, dass Proteine und Fette, sowie auch lebensnotwendige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente nicht ausreichend zugeführt werden. Dabei sind genau diese im Alter von enormer Bedeutung, da das Immunsystem im Alter anfälliger wird und nur anhand ausreichender Zufuhr von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen unterstützt und gestärkt werden kann.
Bei der Wahl des Seniorenfutters sollten Sie darauf achten, dass hochwertige Proteine und Fette in ausreichender Menge im Futter enthalten sind. Diese sollten in einem idealen Verhältnis aufeinander abgestimmt sein. Hochwertige Proteine sind deshalb so wichtig, da auch im Alter Proteine im Stoffwechsel schlechter verarbeitet werden können.
Proteine sind wichtig für den Erhalt der Muskulatur und die Fette geben Ihrem Hund Energie. Wenn diese beiden nun reduziert werden, wird Ihr Hund schlapp und wirkt dann unnötigerweise alt. Deshalb sollten auch im Futter für ältere Hund ein genügend großer Anteil tierischer Fette und Proteine enthalten sein, der sowohl den Erhaltungsstoffwechsel als auch den Reparaturstoffwechsel bedienen kann.
Ein wichtiger Bestandteil ist dabei vor allem auch der Rohfaseranteil, der eine gesunde Darmflora und eine damit einhergehende gesunder Verdauung im Alter fördert. Das ist wichtig, weil sich die Darmtätigkeit etwas verlangsamt.
Körperliche und geistige Fitness ist für Ihren Hundesenior genauso wichtig wie für die Senioren unter uns Menschen.
Denken Sie daran, Liebe definiert sich nicht über die Gabe von Leckerlies, sondern über Aufmerksamkeit in Form von Zeit, Ruhe und Geduld, die Sie ihrem Tier zu Teil werden lassen.
Zusammenfassung
- Größe und Gewicht haben Einfluss auf das Alter
- Die Lebenserwartung erhöht sich bei gesund und natürlich ernährten und aktiven Hunden
- Zu dicke Hunde altern meist schneller
- Im Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel und die Aktivität nimmt ab, daher muss der Energiebedarf reduziert werden, damit sich keine überschüssige Energie in Form von Fett ablagert
- Futterumstellung auf Seniorenfutter – -> niemals die gewohnte Futtersorte einfach reduzieren, da hier der Nährstoffbedarf an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen nicht ausreichend gedeckt wird
- Angepasste Futtersorten für Senioren sollten ein ausgeglichenes Verhältnis von hochwertigen Proteinen und Fetten und einen erhöhten Anteil von Rohfasern aufweisen
- Rohfasern sorgen für eine gesunde Darmflora und einer damit einhergehenden gesunden Verdauung
- Schenken Sie Ihrem Hundesenior Aufmerksamkeit in Form von Zeit, Ruhe und Geduld – -> Liebe definiert sich nicht über die Gabe von Leckerlies