Tierschutzhunde

Tierschutzhunde

Heutzutage kommen viele Hunde aus dem Ausland über Tierschutzorganisationen nach Deutschland. Oft sind dies Straßenhunde.

Als Hunde auf der Straße haben sie entweder einen, dem Menschen zweckdienlichen Hintergrund, wie die Jagd, auf der Rennstrecke, als lebende Alarmanlage auf dem Grundstück oder sie sind Straßenhunde, die außer zur etwaigen Müllentsorgung für die dortige Gesellschaft keinen gewissen Nutzen zeigen.

Oft landen diese Hunde, sofern sie keinen Nutzen mehr für den Menschen haben, in Tötungsstationen vor Ort, die maßlos überfüllt sind.

Vor der Adoption ist Recherche der erste Schritt

Ob im Internet oder via Facebook, man findet eine Vielzahl von Tierschutzorganisationen, die sich dieser Thematik angenommen haben und mit Herz daran interessiert sind, Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu vermitteln.

Viele seriöse Tierschutzorganisationen versuchen auch, anhand von Aufklärungskampagnen und Kastrationsprogrammen die Situation vor Ort für Tiere und Bevölkerung zu verbessern.

Doch auch im Laufe der Jahre haben einige „schwarze Schafe“ festgestellt, dass mit der Vermittlung von Auslands -oder sog. Tierschutzhunden gewinnbringende Einnahmen zu generieren sind.

Deshalb sollte man, sofern man in Erwägung zieht einen Tierschutzhund aufzunehmen, sich immer sehr genau und detailliert mit der Arbeit der jeweiligen Tierschutzorganisation auseinandersetzen.

Eine seriöse Organisation erkennen Sie auch sehr schnell daran, dass sie Ihnen nicht einfach jeden Hund vermitteln wird.

Was macht die Auswahl eines Tierschutzhundes so schwierig

Bei Ihren Recherchen zu bestimmten Tierschutzorganisationen können Sie sich hunderte von süßen Hundefotos anschauen. Sofern es der Tierschutzorganisation möglich ist, finden Sie auch eine kleine Beschreibung, eine Art Steckbrief oder Lebenslauf, zu dem jeweiligen abgebildeten Hund.

Meist haben wir ein bestimmtes Bild des Hundes im Kopf, in dessen äußeres Erscheinungsbild wir uns gerne auf den ersten Blick verlieben.

Der eine liebt es groß, der andere klein, bullig oder schlank, kurz -oder langhaarig.
Daran ist auch nichts Verwerfliches.

Doch genau hier entsteht eine der ersten Schwierigkeiten. Meist ist es nicht nachvollziehbar, welche Rassen in dem jeweiligen Hund stecken.
Das heißt: es ist oft nicht vorhersehbar, welche Eigenschaften und Bedürfnisse der Hund mit sich bringt. Oder bei Welpen weiß man nicht, wie groß der ausgewachsene Hund sein wird.

Ein Beispiel: so ist leicht nachvollziehbar, dass ein Hund süß und hübsch aussieht, er jedoch als Herdenschutzmix wahrscheinlich nicht besonders geeignet ist für eine Familie als Ersthundebesitzer.

Je seriöser der vermittelnde Tierschutzverein ist, umso mehr wird er sich auch mit Ihnen und Ihren Bedürfnissen hinsichtlich des Hundes beschäftigen, um eine gerechte und richtige Wahl für Sie und den Hund zu treffen. Denn es sollte vor allem im Sinne des Tierschutzvereins sein, nicht einfach die Hunde in eine ihnen nicht geeignete Umgebung zu vermitteln, um nach ein paar Wochen oder Monaten den Anruf zu bekommen, dass das neue Zuhause aus völliger Überforderung den Hund wieder abgeben möchte.

Das ist weder für Sie noch für den Hund von Vorteil.

Machen Sie sich daher klar, welche Bedürfnisse und Anforderungen Sie an den Hund stellen, wie flexibel Sie sind, um auf die anstehenden Bedürfnisse des Hundes einzugehen und reflektieren Sie kritisch für sich und die Fellnase, ob Sie genug Zeit, Geduld und schlussendlich auch das Geld haben, um auf etwaige Problematiken einwirken zu können. Denn ein Auslands -oder Tierschutzhund bleibt meist ein kleines Überraschungspaket.

Sozialisation eines Tierschutzhundes

Je nachdem, was der Hund im Laufe seines Lebens an Erfahrungen gesammelt hat, sind diese Hunde unterschiedlich sozialisiert.

Man muss sich vorstellen, dass jeder Hund eine andere Geschichte mit sich trägt.

So hat der eine ein Leben lang genau den Bewegungsradius entlang seiner Kette kennengelernt. Der andere war, bis zu dem Zeitpunkt wo er von dortigen Hundefängern eingefangen wurde, absolut autark und hat sein Leben, fern ab von dem Einfluss des Menschen geführt. Und wieder ein anderer kannte den Menschen nur als Verursacher von Hieben und Qualen.

Was aber die meisten erwachsenen Hunde als negative Erfahrung verbuchen konnten, ist das mehr oder weniger lange Fristen in Sheltern oder Tötungsstationen.

Je nachdem, wie lange diese armen Seelen in den dortigen Tötungsstationen verharren mussten, haben Sie auch mehr oder weniger traumatische Erlebnisse erleiden müssen.
Die meisten von Ihnen mussten miterleben, wie Artgenossen, auf nicht humane Weise, durch den Menschen getötet wurden, und stehen somit Menschen (vor allem oft Männern) mit besonderer Skepsis gegenüber.

Egal welche Geschichte der Hund mit sich bringt, muss einem klar sein, dass die fehlende Sozialisation an unsere Lebensbedingungen auch Auswirkungen auf das zukünftige Zusammenleben hat.

Eingewöhnung

Sie müssen erstmal behutsam mit viel Ruhe und Geduld an unsere Lebensumstände und nicht selten sogar an uns gewöhnt werden. Die Herausforderung besteht darin, das Vertrauen langsam aufzubauen.

Es gibt aber auch viele Tierschutzhunde, die trotz ihrer Negativerlebnisse Menschen über alles lieben und von vornherein die ihm zugewandte Liebe dankend annehmen und erwidern.

Wir möchten mit diesem Beitrag nicht davon abraten, sich eines Tierschutzhundes anzunehmen. Schließlich ist es ganz wunderbar, etwas Gutes zu tun. Wir möchten Ihnen nur mit an die Hand geben, dass Sie sich mit der Thematik kritisch auseinandersetzen und sich bewusst machen sollten, was im „worst case“ auf Sie zukommen kann, jedoch nicht muss!

Es hängt größtenteils von einem selbst ab, was man zusammen mit dem 4-beinigen Partner erreichen kann, ob Auslands -, Tierschutz oder Tierheimhund.

Und wie Astrid Lindgren schon sagte:
„Man kann in Tiere nichts hineinprügeln, aber man kann manches aus ihnen herausstreicheln.“

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