Verdaulichkeit des Futters – was sie ist und warum sie wichtig ist

Oft sorgen die beiden Begriffe Verdauung und Verdaulichkeit bei Hundehaltern für Verwirrung. Beides hat schon miteinander zu tun, jedoch ist die Bedeutung sehr unterschiedlich. Im Folgenden klären wir die Unterschiede.
Vereinfacht gesagt mein „Verdauung“ den gesamten Vorgang, bei dem die aufgenommene Nahrung verschiedene „Stationen“ im Körper (Magen, Darm) durchläuft und zum Schluss einen Rest aus scheidet. Während dieses Prozesses wird die Nahrung in viele verschiedene Bestandteile zerlegt wird. Dadurch kann der Organismus die Nährstoffe verwerten und dem gesamten Stoffwechsel zur Verfügung stellen, z. B in Form vom Energie.
Wenn jemand von der „Verdaulichkeit“ spricht, meint er den Anteil an Nährstoffen in einem Futter oder Lebensmittel, der dem Organismus generell in diesem Lebensmittel zur Verfügung steht.
Sie wird als Prozentzahl angegeben, die aussagt, wie viel der Organismus von diesem Lebensmittel verwerten- also aufnehmen – kann. Je Die Verdaulichkeit eines einzelnen Lebensmittels oder auch Futtermittels kann man z.B. angeben:
Beispiele:
Frisches Fleisch: > 90%
Fett: 80-95%
Eier: 98%
Das führt zu 2 wichtigen Folgen:
- Je höher verdaulich ein Futter/ Lebensmittel für einen Hund ist, desto weniger braucht er davon.
- Je höher die Verdaulichkeit, desto kleiner werden die Kotmengen.
Also können Sie ganz einfach beim Spazierengehen mit Ihrem Hund sehen, wie verdaulich das ist, was Sie Ihrem Hund füttern. Jedoch Achtung: wenn Sie noch Leckerchen geben oder eventuell ein Futter mit einem hohen Rohfaseranteil, dann verändern sich natürlich auch die abgesetzten Mengen.
Generell ist es für die Beurteilung der Qualität des Futtermittels wichtig, die Bedeutung von Verdaulichkeit zu kennen. So gibt es beim Eiweiß große Unteschiede bei der Verdaulichkeit. Zum Verständnis ein kleines Beispiel.
Beispielrechnung:
Nehmen wir an, der analytische Rohproteinwert ist mit 24% auf der Packung angegeben. Diese Angabe ist eine Quantitätsangabe. Nun nehmen wir weiter an, dass die Verdaulichkeit des in diesem Futter enthaltenen Rohproteins bei 70% liegt, weil z. B. minderwertige Eiweißquellen zur Herstellung verwendet werden.
Also kann der Hund tatsächlich nur 16,8 % der enthaltenen Proteine tatsächlich verwerten (70% von 24%). Die restlichen 7,2% der Proteine werden nicht genutzt und ausgeschieden.
Liegt die Verdaulichkeit bei 96%, liegt der tatsächliche Anteil der Proteine, der verwertet wird, bei 23,04% (96% von 24%). Nur 0,96% werden wieder ausgeschieden.
Zusammenfassung:
- Schnell zu erkennen: Je kleiner der Haufen, desto höher die Verdaulichkeit.
- Je hochwertiger die Rohstoffe, desto mehr kann der Hund davon aufnehmen und für den Stoffwechsel nutzen
- Je mehr gesunde Nährstoffe der Hund nutzen kann, desto besser für ihn.