Wie viel Leckerchen darf der Hund?

Leckerchen & die Dosierung
Snackalarm !?! Wie viele sollte man einem Hund eigentlich geben?
Alle lieben Snacks: Frauchen, Herrchen, Oma, Tantchen, der Hundtrainer und der Nachbar – die machen doch den Hund so glücklich!
Aber macht der Snack den Hund wirklich glücklich? Anscheinend schon, aber der will doch immer mehr. Also wie wissen, wann es genug ist?
Einen ersten Anhaltspunkt bieten die Angaben auf der Verpackung. Der Hersteller gibt normalerweise immer an, wie viel von dem Snack täglich gefüttert werden soll. Jedoch ist das eine Information, die immer erstmal für sich selbst, außerhalb des Fütterungs-Schemas des einzelnen Hundes steht.
Auch beim Snack gilt die Frage: Ist es ein kleiner Hund oder großer? Alt oder Jung? Über- oder normalgewichtig? Krank oder gesund? Daher bleibt jede Empfehlung erst einmal eine pauschale, die im Zweifel mit Ihrem Hund nicht viel zu tun hat.
Was ist überhaupt ein Leckerchen?
Dann ist auch wichtig zu klären, was man unter einem Leckerchen oder Snack versteht.
Wann bekommt der Hund für was ein Leckerchen? Muss der Hund immer etwas für das Leckerchen tun? Oder soll er einen Snack bekommen, damit er sich eine Zeitlang damit beschäftigt?
Wenn man zum Beispiel mit dem Hund trainiert und mit Leckerchen belohnt, wird er an diesem Tag mehr Leckerchen bekommen. Gibt man aber 1 x pro Woche einen größeren Kauknochen, ist das irgendwie auch ein Snack, aber eben ein ganz anderer.
Ernährungsphysiologische Ausgewogenheit ist wichtig
Wie viele Snacks man geben sollte, hängt also von vielen Faktoren ab. Oft hört man, dass die Leckerchen auf die Tagesration angerechnet werden sollen, damit der Hund nicht dick wird. Das ist leider etwas zu kurz gedacht, denn es geht nicht nur um die Kalorien.
Meistens wird vergessen, dass auch Snacks möglichst ausgewogen sein sollten.
Ein Beispiel:
Die sogenannten „getrockneten Kauartikel“. Sie sind sehr beliebt bei Frauchen und Herrchen, weil die so natürlich sind. Zwar wird dort wirklich wenig hinzugefügt (zumindest wenn sie aus Europa kommen). Jedoch ist das Trocknungsverhältnis bei den meisten Produkte ca. 5:1. Das heißt, ein Streifen Dörrfleisch mit ca. 50g entspricht 250g Frischfleisch. Ein erwachsener Hund mit ca. 20kg Körpergewicht hat einen ungefähren Tagesbedarf von ca. 350g Frischfleisch. Also nur vom Gewicht deckt der Snack für manche Hunde schon fast eine Tagesportion ab.
Selbst wenn man also die Kalorien aus dem Leckerchen auf die Tagesportion anrechnet, bleibt die gesamte Nahrungsmenge an diesem Tag in Bezug auf die anderen Nährstoffgruppen NICHT AUSGEWOGEN. Das andere „normale“ Futter kann das nicht ausgleichen.
Am besten sind Leckerchen, die nicht nur aus reinem Fleisch bestehen. Auch hier gilt: alles in Maßen und etwas Abwechslung: mal etwas härteres, mal etwas schnelles zwischendurch.
Bei Knochen oder anderen Snacks, die splittern oder brechen können oder schnell am Stück runtergeschlungen werden können, immer beim Hund bleiben. Manchmal verkantet sich auch einfach ein Stück im Gaumen. So kann man nach der Schrecksekunde schnell helfen.
Und zum Schluss:
Manchmal reicht dem Hund auch einfach nur ein kleines Lob oder Streichler. Es muss nicht immer ein Leckerchen sein, das den Hund glücklich macht.
Zusammenfassung:
- 1. Naturkau-Artikel sind quasi Trockenmasse und haben viel mehr Power als man meint (Faktor 5:1)
- 2. auf die Zusammensetzung achten – auch Leckerchen sollten ausgewogen sein
- 3. hat der Hund Übergewicht – dann eher keine Leckerchen
- 4. immer überlegen, für was ich das Leckerchen geben möchte